Slow travel im Tannheimer Tal

Wo die Zeit stillsteht und die Seele atmet

Ballonfahrten über majestätische Gipfel, beruhigende Winterlandschaften und unvergessliche Naturerlebnisse – das österreichische Tannheimer Tal auf 1.100 Metern bietet echte Genussmomente für die Ewigkeit. Ballonpilot Rudi Höfer erklärt, warum Gäste hier ihren Alltag hinter sich lassen und ins Staunen geraten.


Alle Blicke richten sich gen Himmel. Eine Szenerie aus imposanten Bergen, hellen Sonnenstrahlen und bunten Ballonen zieht die Menschen förmlich in ihren Bann. Dieses Bild kennt Ballonfahrer Rudi Höfer nicht nur aus Kappadokien in der Türkei, sondern eben auch aus dem Tannheimer Tal. Jedes Jahr auf‘s Neue organisiert der 80-Jährige seit über 20 Jahren das internationale Ballonfestival (11. bis 31. Januar 2026) und schafft damit ein besonderes Spektakel für Gäste aus aller Welt und ihre Gastgeber.


„Eine Ballonfahrt ist wie eine psychologische Behandlung“, sagt Rudi Höfer. Wenn die heißen Luftriesen langsam aus dem Talkessel aufsteigen und sich ein Bergpanorama aus tausend Gipfeln ergibt, dann scheint für einen Moment alles still zu stehen. „Die Passagiere steigen mit ihren Sorgen ein, denken an dies und das. Wenn sie dann oben sind, vergessen sie alles – wirklich alles.“ Diese Erfahrung in luftiger Höhe ist sinnbildlich für die entspannte Winteratmosphäre im Tannheimer Tal, erklärt Höfer.


Wenn tausend Gipfel die Sinne befreien

Das internationale Ballonfestival, das Höfer seit 2002 veranstaltet, lockt jedes Jahr Piloten und Gäste aus ganz Europa an. Viele sind ‚Wiederholungstäter‘, erzählt Höfer mit einem Schmunzeln: „Manche waren schon 20-mal dabei und kommen immer wieder. Es ist wie eine große Familie.“ Was die Ballonfahrer im Winter ins verschneite Hochtal zieht, ist die einzigartige Kulisse: Aus der Talmitte steigen die bunten Hüllen bis auf 3.000 Meter Höhe – und plötzlich öffnet sich ein atemberaubendes Alpenpanorama. „Dieser Anblick haut die Leute um“, beschreibt Höfer den magischen Moment. Die zweistündige Fahrt führt sie dann, je nach Wind, meist Richtung Forggensee oder Schloss Neuschwanstein. Hier lassen die Menschen einmal alle Sorgen zurück und genießen den Augenblick. „So ein Tag – kühl, knackig, der Schnee knirscht am Boden, dann mit mehreren Ballonen aufbauen und fahren – das ist einfach oberaffengeil!“


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