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The Plummer way of life!

Auffällig, trachtig und glamourös.
So könnte man das österreichische Modelabel „Mirabell Plummer“ von Tracy Hauenschild in kurze Worte fassen. Doch das reicht lange nicht aus, um diese edlen Stücke zu beschreiben. Darin steckt ganz viel Herzblut zur Schneiderei, eine starke Heimatverbundenheit, die sich in den Materialien und dem Design widerspiegelt und eine Geschichte, die bereits früh begann.

Wenn das Schneideratelier der Großmutter zum Spielplatz wird, weiß man, eine Modedesignerin ist geboren. Seit jeher fühlte sich die Österreicherin Tracy Hauenschild dort am wohlsten, wo es Stoffe, Knöpfe, Quasten und Borten gab. „Ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen. Wenn ich in meiner Kindheit in das Atelier meiner Großmutter durfte, war das das größte für mich. Dort ist eine Leidenschaft entstanden, die bis heute mein Leben prägt.“ 

Mit rund 1.700 Seelen teilte sich die Salzburgerin in ihrer Kindheit die Heimat Mauterndorf. Schon bald entstanden die ersten Kollektionen für ihre Barbies und das Gespür für regionale Materialien. Das markante Erkennungszeichen, das alle Mirabell Plummer Kollektionen heute ausmacht, ist das rot-weiß-rote Band. „Für mich stellt das aber nicht die Österreichische Flagge oder Patriotismus dar. Es ist einfach eine Besonderheit und ein Erkennungszeichen, ohne die meine Stücke nicht ‚plummerisch‘ aussehen würden. Das Band zieht sich durch alle Kollektionen und soll meine starke Heimatverbundenheit symbolisieren.“ 


Handmade in Austria

Diese starke Bindung zu ihrer Herkunft zeigt sich auch in der Auswahl der Materialien. Fast alles, was in diesen handgemachten Designerstücken verarbeitet wird, ist aus Österreich. Die weitesten Transportwege legen ihre Stoffe aus Deutschland, Italien und den Niederlanden zurück. Dass eine regional produzierte Modelinie unmöglich ist, stimmt laut Tracy einfach nicht. „Wenn man sich nur ein bisschen damit befasst, wird man merken, dass das Gute so nah ist.“


Die eigens designten Knöpfe, ein weiteres Merkmal von Mirabell Plummer, kommen aus dem Ennstal in der Steiermark, Lodenstoffe von Lieferanten aus ganz Österreich und die Strickware von einer kleinen Strickerei nahe Wien, die dank Tracy und ihrem Modelabel mittlerweile expandieren konnten. 

In dem rund 60 Quadratmeter großen Atelier in Salzburg wird jedes Stück in liebevoller Handarbeit gefertigt. Und wenn die Auftragslage einmal größer ist, als die Kapazität, wird ausgelagert. Aber nicht ins Ausland, sondern in sechs kleine Schneidereien in und rund um Salzburg. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich genug Aufträge habe, um sie auch an die kleinen Schneidereien weiterzugeben. Gerade in Zeiten von Corona können wir auf diese Weise regional zusammenhelfen.“


Tracys Ideen entstehen aber nicht, wie in der Modebranche üblich, auf einem Blatt Papier. „Ich bin eine miserable Zeichnerin. Außerdem spüre ich das Modell auf einem Blatt und mit Stiften in den Händen einfach nicht. Wenn ich Kollektionen entwerfe, mache ich das meistens am Wochenende – entweder mit lauter Musik oder bei völliger Stille. Irgendetwas dazwischen gibt es nicht. Ich schneide mir Stücke direkt aus dem Stoff und stecke sie auf die Puppe bis mir der Entwurf gefällt. Danach mache ich Nähproben. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schneidern dann die fertigen Modelle. Eine Massenproduktion im Ausland gibt es bei uns nicht. Ich kann in meinem Atelier jedes Stück vom Anfang bis zum Ende begleiten und so sicher gehen, dass die Qualität am Ende auch hält, was sie verspricht.“ 


Die Berge und die Natur spielen bei der Inspiration eine ganz besonders große Rolle. „Mir ist es egal, was in Mailand oder Paris am Laufsteg präsentiert wird und welche Farben gerade im Trend liegen. Ich lasse mich von meiner Umgebung beflügeln. Die Berge und die Natur sind meine Inspiration. Ich will mich nicht vom Mainstream leiten lassen. Ich will meine Kreationen spüren, im Herzen und in den Händen. Dass am Ende meine Lieblingsteile auch die Bestseller werden, bestätigt mich in meiner Herangehensweise.“ 

Mittlerweile ist das Modelabel zehn Jahre alt und Tracy erzählt, dass sie früher ihr ganzes Leben in ihr Herzensprojekt gesteckt hat. „Ich wusste manchmal nicht einmal, welcher Wochentag gerade ist. Das hat sich mit der Geburt meiner Tochter aber grundlegend geändert. Ich möchte nicht auf die Kindheit meiner Tochter zurückblicken und mir vorwerfen, ich hätte keine Zeit für sie gehabt. Ich habe mir sieben Jahre lang ein festes Fundament gebaut, dass es mir heute möglich ist, nur noch drei Tage die Woche zu arbeiten und meine Firma trotzdem am Laufen zu halten.“


„Ich wünsche mir, dass mein Leben für immer so schön bleibt wie es gerade ist. Dass ich immer so nette Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen kann und dass mir das Designen noch lange Spaß macht. Ich bin so dankbar für meine Freunde und Familie, die jeden Schritt mit mir gegangen sind und mich immer unterstützt haben. Und ich wünsche mir, dass die Menschen wieder zufriedener werden mit dem, was sie tun.“

 Text und Fotos: MOKKA & IVY

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