Warum Oberstaufen süchtig macht

Oberstaufen kann mehr als nur Berge und Natur. Die Allgäuer Gemeinde hat sich vor allem durch die Schrothkur einen Namen gemacht und gilt heute als einer der bekanntesten Kurorte Deutschlands. Wer Körper und Geist wieder in Schwung bringen möchte, findet hier das weltweit einzige Schroth-Heilbad.


Autorin: Jasmin Lutz

Die Schrothkur stärkt die Selbstheilungs- und Abwehrkräfte des Körpers, steigert das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit. Am Ende fühlen sich die Teilnehmenden leichter, kräftiger und gelassener – kurzum: rundum zufriedener. Das bewährte Naturheilverfahren basiert auf vier Säulen: der Schroth’schen Diät, der Schroth’schen Packung sowie dem rhythmischen Wechsel von Trinkmengen und Ruhe- und Bewegungsphasen. Durch diese Kombination werden Stoffwechsel und Durchblutung angeregt, Stress abgebaut, der Körper entschlackt und entsäuert. Besonders bei Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht oder Arthrose zeigt die Kur positive Effekte – manche Diabetiker können sogar ihre Medikamente drastisch reduzieren oder ganz auf Insulin verzichten.


Die Idee zur Entgiftungskur stammt von Johann Schroth, einem schlesischen Fuhrmann, der sie vor über 200 Jahren entwickelte. 1947 brachte Dr. Herrmann Brosig die Schrothkur nach Oberstaufen, und seit 1949 wird das Verfahren am Alpenrand nach den Originallehren praktiziert. Ein Markenzeichen ist die morgendliche Schroth’sche Packung, die in Oberstaufen als spezielles Heilmittel gilt. Am 5. Dezember 1991 erhielt die Gemeinde, die bereits als „Heilklimatischer Kurort“ anerkannt war, das offizielle Prädikat „Schroth-Heilbad“. Die „Original Oberstaufener Schrothkur“ wurde im Laufe der Jahre behutsam an moderne Anforderungen angepasst, sodass die Kurärzte individuell auf die Bedürfnisse der Gäste eingehen können, während die grundlegenden Prinzipien des ganzheitlichen Verfahrens unverändert bleiben.

Für den Wechsel von Ruhe und Bewegung empfehlen sich Wanderungen auf den rund 300 Kilometern ausgeschilderter Wege in Tal-, Berg- und alpiner Höhenlage. Das Heilklima der Region unterstützt dabei die gesundheitliche Wirkung der Kur. Alternativ können Gäste auch eine entspannte Golfrunde genießen. Eine ideale Dauer für die Schrothkur sind zwei bis drei Wochen, um die positiven Effekte nachhaltig zu spüren. Wer seinen Aufenthalt zusätzlich mit Wellnessanwendungen kombiniert, steigert den Entspannungseffekt noch weiter.


Oberstaufen ist damit nicht nur ein Ort für Naturfreunde, sondern auch ein Heilort, der Körper, Geist und Seele in Einklang bringt und genau das macht die Gemeinde für viele Besucher unwiderstehlich.


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