Ein Ton geht um die Welt
Sie erklingen weltweit – von China bis Südafrika, von Kanada bis Argentinien, von Israel bis Österreich. Was für viele ein Lebenstraum bleibt, haben die Glocken von Grassmayr längst erreicht: internationale Bekanntheit.

Dunkel und rund mit einer warmen Tiefe, nicht dröhnend, sondern angenehm im Klang. Der Ton der Taborglocke schwebt über der Ebene Galiläas. Er hallt über die Olivenhaine und Klostermauern hinweg. Vom Gipfel des heiligen Berges Tabor verliert sich der Klang in den Weiten Israels. Was hier als feierlicher Ruf in den Himmel steigt, nahm seinen Anfang inmitten der Alpen – in Innsbruck, wo seit über 400 Jahren Glocken gegossen werden.
Dort, in der traditionsreichen Glockengießerei Grassmayr, entstand die Taborglocke: gegossen in flüssiger Bronze, geformt mit Präzision und jahrhundertealtem Wissen, abgestimmt in einem eigenen Klangprofil. Von Tirol aus trat sie ihre Reise an. Über die Alpen, nach Triest, über das Meer, bis hinauf auf den Tabor, wo sie nun erklingt und weit über das Land hinaus hörbar wird.

Ein Erbe, das klingt
Seit dem Jahr 1599 werden bei der Glockengießerei Grassmayr Glocken gefertigt. Mehr als vier Jahrhunderte lang prägt der geheimnisvolle Klang das älteste Familienunternehmen Österreichs. Die Gießerei hat in dieser Zeit Lichtvolles erlebt – bedeutende Auszeichnungen, große Aufträge, internationale Anerkennung – aber auch düstere Kapitel europäischer Geschichte: den Dreißigjährigen Krieg, Hungersnöte, Seuchen und sogar politische Glockenguss-Verbote.
Und doch blieb etwas konstant: Das Streben nach Klangschönheit, überliefert von Generation zu Generation. Bis heute lebt diese Tradition – aktuell in der 14. Generation – mit Johannes und Peter Grassmayr. Gemeinsam führen sie das Erbe mit einer
Mischung aus wissenschaftlicher Forschung, künstlerischer Intuition und handwerklicher Präzision weiter. Etwa 250 Glocken entstehen jährlich in der Innsbrucker Werkstatt. Kleine und große, jede ein Unikat. Der Guss einer Glocke dauert im Schnitt rund drei Monate, große Glocken noch länger.
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