Der Loisach Marci

„vom Herrgott a gscheide Watschn kriegt“

Es war schönster Herbst im Werdenfelser Land. An den kurzen Tagen schien die Sonne nur noch schräg über die Gipfel, hüllte alles in warmes, kräftiges Licht, bis in die Täler, deren goldene Wiesen schon fast vom Dunkel verschluckt waren. Marcel Engler war an diesem Herbsttag in den frühen 80ern noch ein Kind, keine zehn Jahre alt. Wie so oft hat ihn sein Vater hier heraufgebracht. In die Berge, auf die Hütten. Damals war alles noch anders und der Junge staunte nicht schlecht, als er in der hintersten Ecke einer dunklen Hüttenstube etwas ganz Besonderes fand.


Dort saßen drei bärtige Männer. Umhüllt vom Pfeifenrauch, von knarzendem Holz und der Dunkelheit des Raumes musizierten die drei Alten. Das waren zarte, zerbrechliche, aber auch brutale und archaische Töne. Direkt aus dem Berg, aus dem Fels schien dieser Klang zu kommen. In dieser Hütte ist es passiert: Eine Erschütterung, ein Erlebnis. Unvergesslich. Bis heute erinnert sich Marcel Engler an diesen Moment. Und schöpft aus ihm – mittlerweile selbst als Musiker. 

Wenn Loisach Marci heute auf der Bühne steht, scheint die verrauchte Hüttenstube unendlich fern. Kabel, Lichter, Synthesizer. Smoothe Elektrobeats und kreativ verrückte Sampels aus dem Looper, ein Gerät, das für Engler vielmehr als eine mit Erinnerungen gefüllte Werkzeugkiste angesehen wird. Ein alpiner Ideenspeicher. Dann aber passiert es wieder: Es erklingt der Berg, die archaische, die schonungslose Natur mit all ihrer Härte, ihrer Schönheit, mit dem Leben und allem, was dazu gehört. Es sind nicht die Instrumente. Was zu hören ist, ist ein Mensch. Das ist was Marcel Engler Freiheit nennt. Das ist Loisach Marci.


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